Auf einem Feld bei Aschaffenburg stehen seit Januar 34 junge Bäume mit wundervoll klingenden Namen wie Mirabelle von Nancy oder Tafelbirne Josephine von Mecheln. Dietmar, Stefan und Sebastian Deboy, Vater und Söhne, lassen hier auf dem Acker vom Opa eine Streuobstwiese mit alten, regionalen Obstbaumsorten samt satter Gräser- und Blumenwiese entstehen. Auch den Boden haben Sie dafür zusammen mit Freunden und PYREG-Kollegen neu angelegt, mit rund 500 Litern Pflanzenkohle und hochwertigem Kompost. Demnächst wird noch die Wiese mit heimischen Gräsern und Blumen gesäht. Das Projekt soll ein kleiner Beitrag zur Artenvielfalt und für den Klimaschutz sein.
PFLANZENKOHLE IM PRAXISTEST
„Pflanzenkohle bei diesem Projekt einzusetzen und zu testen, erschien uns ideal. Wenn man sich die langen Trockenperioden des vergangenen Jahres anschaut, brauchen die jungen Obstbäume jede Unterstützung, die sie kriegen können. Die Stadt Stockholm pflanzt ihre durch lange Trockenheit und plötzliche Starkregen gestressten Stadtbäume schon seit Jahren in Pflanzenkohle und erzielt damit große Erfolge“, erzählt Sebastian Deboy. Für das Projekt orderte das Vater-Söhne-Gespann deshalb 9 der 20 selten gewordenen, heimischen Baumsorten doppelt. Eine Tafelbirne pflanzten die Helfer anschließend in ein Gemisch aus Erde, Pflanzenkohle und Kompost, den zweiten Baum der gleichen Sorte in die normale Ackererde. „Der direkte, sichtbare Wachstumsvergleich von zwei Bäumen überzeugt am Ende doch mehr als jeder wissenschaftliche Aufsatz mit vier bunten Excel-Kurven“, sagt der 27-Jährige lachend.
AKTIVER KLIMASCHUTZ
500 Liter in den Boden eingearbeitete Pflanzenkohle machen die Streuobstwiese zusammen mit den Obstbäumen zudem zu einem natürlichen CO2 Speicher. Da in der Pflanzenkohle der enthaltene Kohlenstoffs stabil gebunden bleibt und nachhaltig den Humusaufbau fördert, wird zusätzlich Kohlenstoff gespeichert. Innerhalb von 80 Jahren können so auf der 6500 Quadratmeter großen Streuobstwiese mehr als 40 t CO2 gebunden werden.
UNTERSTÜTZER GESUCHT
Wir als PYREG GmbH haben das Projekt ebenso unterstützt wie die untere Naturschutzbehörde des Landkreises Aschaffenburg, der Landschaftspflegeverband Aschaffenburg, der Natur- und Vogelschutzverein Wenigumstadt und die Abfallwirtschaftsgesellschaft des Neckar-Odenwald-Kreises (AWN), die ihren anfallenden Grünschnitt mittlerweile zu Pflanzenkohle und einem hochwertigen Nährhumus für Pflanzen upcyceln. Nicht zuletzt packten beim Bäume pflanzen im eisigen Winterwetter zahlreiche Freunde und Arbeitskollegen mit an. „Das soll auch in Zukunft so bleiben“, sagt Deboy und ergänzt: „Wir suchen Jung und Alt als Unterstützer für das Projekt. Mitmachen kann dabei Vieles heißen: Baumpatenschaft übernehmen, beim Wiese sähen und mähen helfen, Obst auflesen, Bäume schneiden, Geräte und Knowhow sponsern…“, wirbt unser Ingenieur Sebastian Deboy. Zur Belohnung gibt es selbst geerntetes Bio-Obst, den Austausch mit Gleichgesinnten, Grillabende mit traumhafter Aussicht und ein gutes Gefühl.
→ Wer Interesse hat, meldet sich am besten per Mail an Sebastian Deboy: obstundseinefreunde@gmx.de.
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